Gekalkt wird im Revier Neckarsteinach auf ca. 380 ha in den
Gemarkungen Darsberg, Grein
und Neckarsteinach voraussichtlich ab dem 06. Oktober 2017 montags bis freitags von
Tagesanbruch bis Sonnenuntergang.
Samstags finden Flüge nur bei Bedarf statt. Sonntags wird nicht geflogen. Die Kalkungsmaßnahme dauert ca. zwei Wochen. Die Waldbesucher werden um Verständnis gebeten, dass die jeweils zu kalkenden Waldbereiche vorübergehend für den Erholungsverkehr gesperrt werden müssen. Die
Sperrung betrifft auch Teile des Neckarsteiges. Es wird eine weiträumige Umleitung ausgeschildert werden.
Das Hessische Forstamt Beerfelden setzt die Bodenschutzkalkung zur Erhaltung der
Pufferkraft der Waldböden fort
Durch die Belastung unserer Wälder mit Schwefel- und Stickstoffverbindungen hat eine
tiefgreifende Veränderung der Waldböden stattgefunden. Die Puffer-, Speicher- und
Filterkapazitäten sind dauerhaft beeinträchtigt. Die säurehaltigen Schwefel- und
Stickstoffverbindungen führen u.a. zu Schäden an den Feinwurzeln der Bäume und stellen
durch Auswaschung toxischer Aluminiumionen eine Gefahr für das Trinkwasser dar.
Es ist auf schwächer nährstoffversorgten Böden erforderlich, durch Ausbringung mild
wirkender Kalke den Erholungsprozess zu unterstützen.
Ziel der Bodenschutzkalkung ist die Erhöhung der Speicherfähigkeit der Böden für Nähr- und
Schadstoffe, die Verbesserung des Ernährungszustandes der Bestände, eine Förderung der
Bodenvegetation und der Durchwurzelung des Mineralbodens.
Mit Hubschraubern einer Spezialfirma werden dabei drei Tonnen Magnesiumkalk je Hektar
Waldboden ausgebracht und gleichmäßig über dem Kronenraum verteilt. Das Kalkmaterial
wird aus Natursteinbrüchen gewonnen und wird einer laufenden Qualitätskontrolle zur
Überwachung der Magnesium- und Calcium- Anteile unterzogen. Die Wirkung des Kalkes ist
mild, er ist unschädlich und ungiftig sowohl für Mensch und Tier als auch für die
Pflanzenwelt.
Da es sich bei der Ausbringung um „erdfeuchten“ Kalk handelt und zu den Ortslagen sowie
zu den öffentlichen Straßen ausreichend Abstand eingehalten wird, dürfte es nach
Einschätzung des Forstamtes Beerfelden zu keiner nennenswerten Beeinträchtigung der
Bevölkerung z.B. durch Staubentwicklung und Abdrift kommen. Eventuell kann eine gewisse
Geräuschbelästigung durch den Flugverkehr entstehen. Sollte in Einzelfällen eine leichte
Staubschicht z.B. auf Kraftfahrzeugen festzustellen sein, ist das kein Grund zum Ärger, denn
der Naturkalk wirkt nicht aggressiv und hinterlässt keine Spuren. Die beauftragte Firma
sowie alle Bediensteten des Forstamtes werden sich um einen reibungslosen Ablauf
bemühen.